Geschwister

Zwei Paar Kinderhände

Geschwister – Freunde und Rivalen

 

Niemand begleitet uns auf unserem Lebensweg so lange wie unsere Geschwister. Sie können unser Rückhalt, unsere Vertrauten sein, aber gleichzeitig auch unsere größten Konkurrenten.

Sie kennen uns genau und teilen unsere Erinnerungen aus der Kindheit – oft aus einem anderen Blickwinkel und das macht später das gemeinsame Eintauchen in die Vergangenheit interessant. Unsere Geschwister sind ein wichtiger Bestandteil der eigenen Biographie.

Dabei können Begriffe wie pflichtbewusster Erstgeborener, armes Sandwichkind und verwöhntes Nesthäkchen fallen. Diesen Bezeichnungen hatte ich nie eine tiefere Bedeutung zugeordnet, bis ich vor zwei Jahren durch Zufall erfuhr, dass es zu Geschwisterpositionen diverse Studien, Bücher und Seminare gibt. Natürlich versuchte ich daraufhin, meine Kinder, meine Schwestern und mich und andere Geschwister im Bekanntenkreis einzuordnen. Wer passt ins Schema? Welcher Erstgeborene ist immer hilfsbereit und aufgabenorientiert? Welcher Mittlere hat den Ältesten überholt? Erschwert wird die Zuordnung durch Altersabstand und unterschiedlichem Geschlecht – und nicht zu vergessen, die Patchworkfamilien, da wird alles noch komplizierter.

Für eine gewisse Zeitspanne entspricht unser Verhalten der Geschwisterposition, aber einen Menschen aufgrund der Geburtenfolge sein ganzes Leben in eine Schublade zu stecken, widerstrebt mir. Menschen verändern sich! In meinem Umfeld und durch meine Arbeit als Biographin konnte ich wiederholt beobachten, dass eine Prägung durch das Elternhaus erfolgt, aber Lebenspartner und Beruf oftmals einen Wandel hervorrufen.

Interessant hierzu fand ich das Fazit eines Artikels von Mario Beck und Gisela Gross in der Walsroder Zeitung am 19.11.2015: „Die Geschwisterposition spielt beim Formen der Persönlichkeit kaum eine Rolle.“

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