Das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar
Ja, ich gehöre zu denjenigen, die gern einen Adeligen unter ihren Vorfahren hätten und hatte auch fast einen!
Per Internet kann Ahnenforschung bequem von zu Hause betrieben werden. Aufgrund der großräumigen Verteilung meiner Wurzeln bin ich für die Informationen, die andere mühsam gesammelt haben, sehr dankbar. So stieß ich bei meinen Recherchen auf Johannes Vaut und Elisabeth von Plieningen (beide geboren um 1415) − endlich das erhoffte blaue Blut, dachte ich. Doch die Ernüchterung folgte prompt: Mehrfach fand ich den Hinweis, dass sie eigentlich Elisabeth Plieninger hieß, sich das kleine „von“ auf ihren Herkunftsort Wangen bezieht und sich irgendwie vor ihren Nachnamen „geschoben“ hatte. So wurde zur Freude ihrer zahlreichen Nachkommen aus einer Bürgertochter eine Adelige, denn das Ehepaar Vaut zählt zu den sogenannten schwäbischen Massenahnen. Als Ahnenforscher den Irrtum aufdeckten, war die Enttäuschung groß.
Es tröstete mich nicht, dass ich das Schicksal der verlorenen Adelslinie mit vielen teile, doch beim Weiterlesen verließ mich schlagartig meine Enttäuschung: Ich bin mit Friedrich von Schiller verwandt! Doch auch wenn uns nicht Jahrhunderte trennen würden, hätte er mich nicht zu seinen Geburtstagsfeiern eingeladen, denn unsere Verwandtschaft ist doch eher weitläufig. Unsere gemeinsamen Vorfahren Johannes und Elisabeth Vaut teilen wir u.a. mit Wilhelm Hauff, Ludwig Uhland und Friedrich Hölderlin. Bei dieser Verwandtschaft verzichte ich gern auf die Herren von Plieningen, zumal von ihrer Burg nicht einmal eine Ruine erhalten ist.