Lore – quirlig, neugierig und unternehmungslustig
„Bierwagen, wie kann man bloß so heißen! Wenn ich so heißen würde, ließe ich mich umtaufen“, sagte Lore Tegge zu ihrem Vater. Nicht einmal zwei Jahre später hieß sie selbst so. Mit viel Herz erzählt Lore Bierwagen von ihren Vorfahren, die in den höchsten Kreisen „verkehrten“, von ihrer unbeschwerten Kindheit, dem überstürzten Umzug ihrer Eltern nach Schwarmstedt, der ersten Begegnung mit ihrem Mann und dem Neubeginn in der Nachkriegszeit.
Im Dezember 2011 lernte ich Lore Bierwagen bei meinem Erzählcafé kennen. Mitreißend erzählte die zierliche, ältere Dame Episoden aus ihrem Leben, entführte uns lachend und staunend in eine andere Zeit. Ihre Eltern hatten in den Häusern des Hochadels gearbeitet, in einer Welt, die viele nur aus Filmen und Zeitschriften kennen. Sie selbst, geboren 1924, erlebte den Zweiten Weltkrieg und danach die schwere Zeit des Neubeginns. Diese Biografie wollte ich unbedingt schreiben!
Doch erst dreieinhalb Jahre später sprach ich sie darauf an. Mehrfach besuchte ich Lore Bierwagen, dabei unterhielten wir uns über Gott und die Welt und sie verwöhnte mich mit Eis, Kuchen, Schmalzbroten, Eierlikör und Tee mit Rum. Manchmal zeichnete ich unsere Gespräche für die Biografie auf und schaute mir Fotos an, aber das war nebensächlich.
Seit Ende April ist diese Biografie mit 112 Seiten und 24 Abbildungen für € 12,80 erhältlich (Tel.: 05071 800483).