Dieses Wort las ich zum ersten Mal in dem Buch Mutter-, Vater- und Großelternworte, wie „Wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ oder „Ordnung ist das halbe Leben“, sollten uns in der Kindheit beruhigen oder anspornen, einige engten uns aber auch ein. Manche übernehmen wir, von anderen distanzieren wir uns im Laufe unseres Lebens.
Verena Kast behauptet: „Diese Mutterworte und Vaterworte zu erinnern und sich zu fragen, was wir denn mit ihnen gemacht haben, führt uns mitten in unsere Lebensgeschichte.“
Ich kann ihr nur zustimmen, denn innerhalb von Sekunden war ich wieder Kind, saß am Sonntag im Wohnzimmer meiner Eltern, sah vor mir auf dem Tisch leckeren Kuchen und hörte: „Du hast die jüngsten Beine.“ Dieser Satz galt mir – immer! Egal, ob ich fünf oder fünfzehn Jahre alt war, ich musste das Fehlende holen. Am meisten ärgerte es mich, dass auch meine Schwestern freudig den Ausspruch benutzten und meine Mutter dies tolerierte. Spätestens in der Pubertät beschloss ich, den Satz nie zu meinen Kindern zu sagen.
Dem Elternwort „Die Arbeit weist den Weg“ folge ich allerdings noch heute manchmal.
Weitere Beispiele hebe ich mir für meine Biographie auf!